Unterstützung von einem Herzensprojekt
Verrückt, verrückter, Emin da Silva: Jahr für Jahr läuft der Extremsportler für einen guten Zweck. Für 2019 hat sich der Bremer etwas ganz Besonderes ausgedacht, um ein Herzensprojekt zu unterstützen. Im November will er beim legendären New York Marathon starten. Der Clou? Da Silva läuft die 42,195 Kilometer rückwärts!
„Das hat mich sehr bewegt“
Mit dieser ungewöhnlichen Aktion will der 46-Jährige auf das Projekt „Wünschewagen“ des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) aufmerksam machen. Das Projekt soll kranken und schwachen Menschen aus Bremen und Bremerhaven helfen, einen letzten Herzenswunsch zu erfüllen. Sei es ein Ausflug zum Meer oder die Teilnahme an einem besonderen Event – der „Wünschewagen“ macht Bedürftigen vieles möglich.
„Ich war bei der Einführung des „Wünschewagens“ in Bremen dabei und habe Menschen kennengelernt, denen ein letzter Wunsch erfüllt werden konnte. Das hat mich sehr bewegt“, sagte da Silva, der seit seinem ersten Wohltätigkeitslauf vor zehn Jahren viel bewegt hat, dem „Weser Kurier“. 60.000 Euro Spenden kamen seit 2009 für verschiedene Projekte und Institutionen zusammen.
Ein Alltagsheld
Als ehemaliger Flüchtling will da Silva der Gemeinschaft „etwas zurückgeben“. Sein Glück mit anderen teilen. 1991 floh der Türke nach Deutschland. Eine 40-tägige Odyssee quer durch Europa. Zusammen mit 70 anderen Flüchtlingen. Dann landete er in Bremen, seiner neuen Heimat. „Durch Sport gelang mir der größte Brückenschlag zu den Einheimischen.“
Nun – Jahre später – ist er es, der anderen hilft. Ob als Jugendbetreuer in einem Wohnheim für minderjährige Flüchtlinge oder als engagierter Hobby-Läufer. New York wird für den Extremsportler der 101. Marathon. 55.000 Teilnehmer laufen am 3. November durch die US-Metropole. Und einer von ihnen rückwärts. Emin da Silva, ein Alltagsheld auf leisen Sohlen.