Ein Marathon durch New York sind immer 42,195 km – vorwärts wie RÜCKWÄRTS

Dankeschön an die Bild­zeitung für den tollen Beitrag zu mei­nem RÜCK­WÄRTS-LAUF beim New York City Marathon – für einen guten Zweck (Artikel von Alexander Mertens und Fotos © Verena Hornung)

Über den gestrigen Artikel in der BILD und BILD-Online habe ich mich gefreut. Unter­stützt die Bericht­erstat­tung doch mein Anliegen, auf das Projekt Wünschewagen des Arbeiter-Sam­ariter-Bundes (ASB) aufmerk­sam zu machen und immer mehr Menschen zu bewegen das Projekt zu unterstützen.

Auf Facebook ist es dann dem aufmerk­­samen Leser und Läufer Michael aufge­­fal­len: „Die Mara­thon­­strecke hat heute eine Länge von 42,195 Kilo­m­etern.“ Vielen Dank. Den Tipp­­feh­ler im Arti­kel habe ich jetzt zum Anlass genom­­men und den nach­­fol­gen­den Text von Michael Maciej aus­ge­graben. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen.


« Im November steigt auch in diesem Jahr wieder mit dem New York-Marathon der inzwi­schen welt­weit größte und popu­lärste Mara­thon-Lauf. Ein Marathon hat eine Länge von exakt 42,195 km. Doch woher kommt genau diese Länge? Und gibt es auf den verschie­denen Marathon-Strecken trotzdem Unterschiede?

42,195 km: Länge von Marathon bis Athen? Falsch!

Wie sich bereits dem Namen entneh­men lässt, hat der Mara­thon-Lauf seinen Ursprung im antiken Griechen­land. Der Bote Phei­dippides musste um 490 v. Chr. von Athen nach Sparta laufen, um Hilfe für den Krieg gegen die Perser zu ersuchen. Ganze 500 Jahre später entstand aus dieser Geschichte die Legende, nach welcher ein Läufer nach der Schlacht von Mara­thon, einem Ort nord­öst­lich von Athen, bis nach Athen gelau­fen ist, um dort den Sieg zu verkün­den. Dabei sei der Läufer tot zusam­men­gebrochen.

Für die Olympischen Spiele in Athen 1896, die ersten Olym­pischen Spiele der moder­nen Zeit, wurde ein neuer Lauf­wett­bewerb erdacht. Der Sprach­wissen­schaftler Michel Bréal schlug vor, den Lauf von Pheidippides für die Olym­pischen Sommer­spiele wieder auf­leben zu lassen. In den ersten Jahren betrug die Länge des Mara­thon-Laufs dabei nur 40 km. Erst ab 1921 wur­den die Läufe auf die Distanz der heute noch gän­gigen 42,195 km verlängert.

Marathon-Länge gilt seit 1924

  • Entgegen der gängigen Annahme handelt es sich bei der Distanz nicht um die Länge von Mara­thon bis nach Athen.
  • Vielmehr liegt der Ursprung bei den Olym­pischen Spielen in London 1908.
  • Dort sollte der Lauf vom Schloss Windsor bis ins Stadion führen. Dies entsprach einer Länge von genau 42 km.
  • Königin Alexandria bestand aller­dings darauf, dass der Marathon genau vor ihrem Fenster im Windsor-Castle begin­nen und vor ihrer Loge im Londoner Olym­pia­stadion enden sollte.
  • Um diesem Wunsch genau­es­tens zu entspre­chen, musste der Lauf um 195 m verlän­gert werden.
  • Es ergab sich so die Länge von 42,195 km.
  • Bei den nachfolgen­den Sommer­spielen 1912 und 1920 wurde die Distanz nochmals um einige Hun­dert Meter verän­dert, doch seit 1921 hat der inter­nationale Verband für Leicht­athletik die Gesamt­länge von 42,195 km festge­legt, die bis heute Bestand hat.

Zwar haben alle heutigen Marathon­läufe die gleiche Länge, aller­dings gelten der Lauf in London, Chicago und Berlin dennoch als die schnell­sten Marathons.

Beim New Yorker Marathon im Novem­ber sind hin­gegen Best­zeiten eher unwahr­schein­lich. Grund hierfür sind vor allem die Wind­starken Brücken, die über die Strecke verteilt sind. Ideal für eine schnelle Strecke ist ein gerader Verlauf, viel Schutz vor Wind und vor allem eine ebene Strecke. Natürlich tut das Wetter beim Laufen sein Zusätzliches. »

 

Emin da Silva geht es bekanntlich nicht um Best­zeiten, son­dern darum, die Aufmerk­samkeit auf die gemein­nüt­zigen Projekte zu lenken. Das wird ihm wohl in diesem Jahr auch bei dem welt­weit größten und popu­lärsten Marathon in New York City gelin­gen. Erwar­tet wer­den mehr als 50.000 Läufer­innen und Läufer. Emin da Silva wird wohl leicht zu erken­nen sein – er ist der wohl einzige Läufer, der die gesamte Strecke RÜCKWÄRTS laufen wird. Viel Erfolg.

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Quelle:   Dieser Artikel von Martin Maciej wurde am 29. Oktober 2015 von GIGA veröffentlicht.