Extremsportler Emin da Silva – 240 Kilometer auf dem Laufband

Gestern habe ich den ersten Teil des Interviews mit dem Extremsportler Emin da Silva veröffentlicht. Darin ging es haupt­säch­lich um den Wien-Mara­thon, den er auf einem Bein hüpfend absol­viert hat. Heute erzählt er im zweiten Teil wie er Spon­soren findet, mit wel­chem Projekt er sei­nen 45. Geburts­tag began­gen hat und wie lange er für sei­nen schnell­sten Marathon gebraucht hat.  

Inhaltsverzeichnis
•  Extremsportler Emin da Silva: Ich möchte Sport kreativ gestalten
•  Das nächste Laufprojekt des Extrem­sport­lers 240 Kilo­meter auf dem Laufband
•  Ich war noch nicht in Asien
•  Das Interview mit Emin da Silva
•  Extremsportler Emin da Silva: Ich möchte Sport kreativ gestalten

« Wenn ich ein neues Projekt starten will, spreche ich Spon­soren an. Diese über­nehmen dann meine Kosten für das Training, die Lauf­schuhe, meine Ernäh­rung und die Reise­kosten. Mit mei­nem Wien-Mara­thon habe ich die Flut­opfer in Deutsch­land unter­stützt. Ich habe mir einen Verein gesucht, der sich in diesem Bereich enga­giert und habe die Bank­ver­bin­dung des Vereins online gestellt. Danach haben der Sponsor und seine Mitar­beiter, aber auch viele Privat­leute, Spenden auf das Konto überwiesen.

Als Gegenleistung habe ich das Trikot des Sponsors getragen. Mein Wille und das Feuer, das ich in mir trage, stecken andere Menschen an. Das gefällt auch den Sponsoren.

Ich kann gut mit Schmerzen umgehen und will ein gesetztes Ziel unbe­dingt errei­chen. Ich möchte Sport kreativ gestal­ten. Das ist eine Botschaft von mir und diese Bot­schaft ist mein Antrieb. Ich will auch ein Vorbild für schwä­chere Läufer sein. Außer­dem freuen sich die Veran­stalter, die Sponsoren und die Vereine, für die ich Spenden sam­mele, wenn ich wieder ein kreatives Projekt starte. »

Der Extremsportler Emin da Silva steht vor der Fahne seines Sponsors. (Foto: da Silva)

Das nächste Laufprojekt des Extremsportlers

« Ich fühle mich vital und will noch viele weitere Jahre laufen. Für nächstes Jahr habe ich was geplant, aber es ist zu früh um darüber zu reden. Es muss auch nicht im­mer was kom­plett Neues sein, even­tuell wiederhole ich auch ein Projekt.

Momentan erhole ich mich von dem Wien-Marathon. Im Winter will ich bei Crossläufen starten und neue Ideen sammeln. Danach kontaktiere ich die Sponsoren und die Medien.

Ich will auf jeden Fall noch viele ungewöhn­liche Aktionen machen und damit Spenden­projekte unter­stützen. Ich trinke keinen Alkohol, rauche nicht und ernähre mich gesund. Ich sehe mich als Bot­schaf­ter, der andere Menschen zum Laufen animiert.

Der angesprochene New York-Marathon war eines meiner High­lights. Die Stim­mung war toll. Es standen 2 Mil­lio­nen Zuschauer an der Strecke. Ich war der einzige, der den Marathon rück­wärts gelaufen ist. Im Ziel habe ich geweint vor Freude.

Vor jedem meiner Projekte gab es Skeptiker, die sagten, dass ich es nicht schaffe. Darunter waren auch Sport­jour­na­listen. Das hat mich aber nicht beein­flusst. Im Gegenteil, es hat sogar außer­ge­wöhn­liche Kräfte in mir geweckt. »

240 Kilometer auf dem Laufband

« Ich war lange Zeit Fußballer und habe dann wegen einer Verlet­zung aufge­hört. Danach habe ich mit dem Laufen ange­fangen. Meine Best­zeit auf 5 Kilo­meter sind 15:55 Minuten, auf 10 Kilo­meter liegt sie bei 33:50 Minuten. Einen schnel­len Halb­mara­thon bin ich noch nicht gelau­fen, ich schätze aber, dass ich dafür 1 Stunde und 20 Minuten brauchen würde.

Meinen schnellsten Marathon bin ich 2013 in Bukarest gelaufen. Ich wollte in 67 Tagen von Bremen nach Istanbul laufen und jeden Tag einen Mara­thon schaffen. Nach den ersten 52 Mara­thons bin ich dann auf Zeit gelaufen und habe für den 53. 3 Stunden und 7 Minuten gebraucht. Leider musste ich das Projekt nach 63 Tagen stoppen, da die Türkei ein Einreise­verbot gegen mich verhängt hat.

Die längste Strecke bin ich an meinem 45. Geburtstag gelaufen. Da bin ich 45 Stunden lang auf einem Lauf­band gelaufen und habe 240 Kilo­meter zurück­gelegt. Um ein Fußball­derby zu sehen, bin ich auch mal 115 Kilo­meter von Bremen nach Hamburg gelaufen. »

Ich war noch nicht in Asien

« Mit dem rückwärts gelaufenen New York-Mara­thon habe ich mein höchstes Ziel erreicht. Ich war allerdings noch nicht in Asien und würde gerne mal beim Peking-Marathon starten.

Du bist ein großer Fan des SV Werder Bremen. 2020 bist du wäh­rend eines Auswärts­spieles des SV Werder in Mainz einen Mara­thon auf einem Parkplatz gelaufen. Was glaubst du, wann die Grün-Weißen wieder in der Bundesliga spielen werden?

Ich glaube nicht, dass sie in dieser Saison aufsteigen werden. Das Team ist noch zu unreif und nicht einge­spielt genug. Außerdem ist die Konkur­renz zu stark. Nur wenn ein Wunder geschieht, können sie es schaffen. »

Das Interview mit Emin da Silva

Ich habe das Interview mit dem Extremsportler Emin da Silva tele­fonisch durch­ge­führt und war beein­druckt von seiner sympa­thischen Art, seinem sozialen Enga­gement und von seinem eiser­nen Willen. Der ein oder andere Leser des Inter­views denkt viel­leicht, dass das alles total überzogen ist und dass ein einzelner Mensch das gar nicht alles alleine schaffen kann. Das Gegenteil ist der Fall. Im Interview wurde nur ein Teil seiner Projekte erwähnt. Auf seiner Website erfahrt ihr, welche Aktionen er noch durchgeführt hat.

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Quelle: Diesen Beitrag veröffentlichte ERIK am 22. Oktober 2021 auf seiner Website: „Der Mensch läuft“. Es gibt bereits einen ersten Beitrag vom 21. Oktober 2021.

Erik betreibt dieses Laufblog und ist ein begei­ster­ter Läufer. Er trainiert viermal die Woche, startet bei Lauf-Wett­kämpfen und bei Parkruns. Wenn du ihn triffst und er läuft gerade nicht, dann handelt es sich sehr wahr­schein­lich um eine Verwechslung

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